Das musste man erstmal sacken lassen. Mit einer denkbar unnötigen Niederlage startete unsere Erste gestern gegen Ataspor in die neue Saison.
Zwei völlig unterschiedliche Gesichter zeigte der SVN gestern auf der Alemannia, wo Ataspor seine Heimspiele austrägt. In Hälfte eins sah alles nach einem klaren Sieg aus, die zweite Halbzeit lässt sich unter "kollektives Versagen" zusammenfassen.
SVN macht den Sack nicht zu
Nachdem zunächst Ataspor etwas mehr vom Spiel hatte, ohne jedoch wirklich gefährlich vors Tor zu kommen, übernahm die Normannia nach einer Viertelstunde immer mehr das Kommando. Ziemlich schnell kam man dann auch zu teils hochkarätigen Chancen. In der 25. Minute spielten dann Talip Gündogan und Daniel Möbius mit einer klasse Kombination die Ataspor-Abwehr auseinander, am Ende konnte Steffen Graf aus acht Metern unbedrängt einfeuern - 1:0 Normannia.
Und so ging es auch weiter, die Normannia spielte nach vorne, Ataspor fand quasi nicht mehr statt. Chance um Chance erspielte sich der SVN und hätte in dieser Phase mindestens drei weitere Buden machen müssen. Erst bediente Rico Spampinato den knapp im Abseits stehenden Möbius frei vorm Tor - abgepfiffen. Eine Minute später schafften es erneut Spampinato und Möbius nicht eine Überzahl effizient abzuschließen. Wieder eine Minute später zielte Steffen Graf freistehend im Sechzehner knapp am Pfosten vorbei und wiederum kurz darauf fischte Ataspor-Keeper Beysim einen Möbius-Schuss stark aus dem linken Eck.
Bei der darauffolgenden Ecke klingelte es dann doch: Nachdem erneut Beysim zunächst stark geklärt hatte, staubte der aufgerückte Ferdinand Gmeiner zum 2:0 für die Normannia ab (42.), wobei es auch bis zur Pause blieb.
Offensiv stark, hinten sattelfest - nur schwer war zu diesem Zeitpunkt denkbar, dass hier etwas anderes als ein klarer Sieg für die Normannia rausspringen sollte. Leider kam es anders.
Eine Halbzeit des Grauens
In der zweiten Hälfte nämlich lief beim SVN gar nichts mehr. Kein Einsatz, kein Zweikampfverhalten und kein Offensivspiel mehr. Ataspor wurde praktisch eingeladen wieder ins Spiel zu kommen und nahm natürlich dankend an. Nachdem zuvor bereits einige Chancen allzu leicht zugelassen wurden, schoss Stürmer Lisan Ouglu in Minute 58. am langen Pfosten zum 2:1 ein. Dass Ataspor hier nach einer gelb-roten Karte nur noch zu zehnt war, machte die Sache noch bitterer.
Die Normannia fand aber auch jetzt den Reset-Knopf nicht und nur zehn Minuten später glich Ataspor per Abstauber zum 2:2 aus. Die Normannia erwachte zwar nun wieder etwas, nach Fußball sah es aber nicht mehr wirklich aus. Nichtsdestotrotz hatte der eingewechselte Nicolo Agosta kurz darauf nochmal die dicke Chance zum 3:2, scheiterte jedoch an Ataspors bestem Mann - Keeper Beysim. Auch Fynn Roth hatte noch eine Gelegenheit der Marke "Hochkaräter", brachte das Leder jedoch ebenfalls nicht im Tor unter.
Und so rächte es sich leider vollends, dass die Normannia in Hälfte eins nicht schon alles klar machte. In der zweiten Minute der Nachspielzeit wurde Ataspor am Sechzehner kaum gestört und Stürmer Chousein Ouglu setzte den Ball genau ins linke untere Eck - 3:2 Ataspor.
So startet der SVN also leider gleich mal mit einem Betriebsunfall. Wenn man es versucht positiv zu sehen, scheiterte man in erster Linie an sich selbst und nicht an einem übermächtigen Gegner. Daran lässt sich auch ansetzen. Mund abwischen, gut trainieren und das nächste Mal frühzeitig gegensteuern, wenn man drauf und dran ist sich selbst die Torte vom Tisch zu treten. Am Sonntag empfängt man den FSV Osthofen. Eine gute Gelegenheit es zu Hause besser zu machen als gegen Ataspor.
Für die Normannia spielten: F. Graf, Gmeiner, Langer, J. Dalleki, K. Embach (45. Finsterle), Strobel, D. Dalleki, Gündogan (48. Roth), Möbius, Spampinato (68. Agosta), S. Graf (80. Helm)